Die Digitalisierung hat in den letzten Jahrzehnten ordentlich an Fahrt aufgenommen und begegnet uns mittlerweile in so gut wie allen Branchen. Auch am Tourismus geht dieser Trend nicht spurlos vorbei: immer mehr Reisende holen sich Inspirationen für ihren nächsten Urlaub im Netz (laut einer Studie des Digitalverbands Bitkom zufolge ganze 68 %), die Online-Buchung hat längst die Buchung im Reisebüro überholt und das Smartphone ist unser ständiger Reisebegleiter.
Das Reisen wird also immer digitaler. Innovative Technologien eröffnen den Anbietern und Verbrauchern nie dagewesene Möglichkeiten und sorgen für eine völlig neue Art des Reisens. Keine Frage – die Digitalisierung im Tourismus bietet zahlreiche Vorteile, doch stellt Tourismusunternehmen auch gleichzeitig vor neue Herausforderungen. Denn wer nicht auf den Zug der Digitalisierung mit ihren modernen Entwicklungen aufspringt, wird früher oder später auf dem Markt zurückgelassen.
In diesem Artikel erfährst du, was „Digitalisierung im Tourismus“ bedeutet, welche Tools es bereits gibt und warum es für Unternehmen der Reisebranche so wichtig ist, das eigene Angebot zu „digitalisieren“. Außerdem werfen wir noch einen kleinen Blick auf die zukünftigen Trends in der Tourismus Branche.
Was bedeutet „Digitalisierung“?
Als Digitalisierung wird die Umwandlung von analogen Informationen, Prozessen, Objekten und Ereignissen in eine digitale Form bezeichnet, die mithilfe eines digitalen Geräts abgerufen werden können. Digitalisierung steht außerdem für eine industriegeschichtliche Revolution, die auch als digitale Transformation bezeichnet wird.

Was versteht man unter Digitalisierung in der Tourismus Branche?
Auch im Tourismus können viele analoge Prozesse in eine digitale Form umgewandelt werden. Besonders dabei ist, dass sich die Customer Journey mittlerweile fast komplett digital abbilden lässt. Sie fängt bei der ersten Inspiration im Netz an, geht weiter zur tatsächlichen Buchung der Reise und kann sogar das Reisen selbst virtuell stattfinden lassen. Eine Möglichkeit, die vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre, aber vor allem in den letzten beiden Jahren immer mehr an Bedeutung gewann.
Die digitale Entwicklung ist aus dem Tourismus kaum mehr wegzudenken, wie eine Studie des Digitalverbands Bitkom* zeigt. Jeder vierte Reisende sucht sich die Inspiration über das zukünftige Reiseziel im Netz und fast die Hälfte der Befragten bucht ihre Reise online – bei den unter 29-Jährigen sind es sogar 57 %.
* Für diese Studie wurden im Jahr 2020 1.003 Menschen über 16 Jahren telefonisch befragt.
Beispiele für Digitalisierung im Tourismus
An konkreten Beispielen der Digitalisierung lässt sich erkennen, dass das Erlebnis „Reisen“ einfacher und entspannter wird und die Umsetzung entsprechender Tools ein hohes Potenzial für Unternehmen birgt.
Interessant dabei ist, dass die Digitalisierung im Tourismus in vielen Fällen einen positiven Effekt auf die Klimabilanz hat und somit einem weiteren Trend, der Nachhaltigkeit, gelungen in die Hände spielt.
Reiseplanung
Inspiration: Am Beginn der Customer Journey steht die Informationsbeschaffung. Für einen Großteil der Reisenden beginnt die Suche – und damit ihre Reise – im Internet. Sie durchforsten Angebote von Reiseveranstaltern, Reisebüros, Unterkünften und Hotels und suchen Tipps für außergewöhnliche und einzigartige Destinationen.
Meist beginnt die Recherche mithilfe von Suchmaschinen, Seiten der Anbieter und den sozialen Medien. Vor allem letzteres kann mit tollen Bildern, Videos und regelmäßigen Posts für die nötige Inspiration sorgen.
Reiseblogs: Doch auch Reiseblogger und -vlogger können ein Vorbild für den nächsten Urlaub sein. Mit ihnen können Reisende hautnah Länder, Reiserouten und Destinationen entdecken. Außerdem wecken authentische Reiseberichte das nötige Vertrauen, um sich guten Gewissens für ein Reiseziel zu entscheiden.
Ein Blog ist ein unglaublich mächtiges Marketing-Instrument, das von Unternehmen der Tourismusbranche nicht unterschätzt werden sollte. Mit einem Corporate Blog kannst du deine (zukünftigen) Kunden auf jeder Ebene ihrer Customer Journey abholen und mit gut aufgearbeitetem Content für entsprechenden Mehrwert sorgen. Dabei ist es egal, ob der Blog zu einem Reisebüro, Reiseveranstalter, Hotel oder Resort gehört.
Alles Wissenswerte zum Thema „Corporate Blog im Tourismus“ findest du in meinem Beitrag Corporate Blog für Tourismus-Unternehmen – alles was du wissen solltest.
Virtuelles Reisen: Wem Fotos und Reiseberichte nicht genug sind, kann sich dank Virtual Reality und zugehörigen Virtual Reality Brillen an den Urlaubsort „beamen“ lassen. Ganz bequem vom Sofa aus können verschiedene Orte besucht und beeindruckende Landschaften entdeckt werden.
Buchung der Reise
Online Buchungen: Bevor es zur Buchung der Reise kommt, haben Urlauber auf Portalen die Möglichkeit, Angebote zu vergleichen und Online-Bewertungen zu lesen. Im Anschluss lassen sich Reisen und ihre Komponenten ganz bequem per Mausklick buchen. Das spart Zeit und ist super praktisch, da Kunden in der Regel verschiedene Zahlmethoden wählen können.
Steht eine Änderung der Reise an, kann diese superleicht per Mausklick angepasst oder storniert werden – zu jeder Zeit. Lange Wartezeiten oder die Abhängigkeit von Öffnungszeiten fallen in diesem Fall komplett weg.
Umweltfreundlichkeit: Ein weiterer positiver Nebeneffekt von Online Buchungen ist, dass Reiseunterlagen nicht gedruckt oder verschickt werden müssen. Das spart nicht nur Zeit, sondern ist bei Weitem auch umweltverträglicher.
CO²-Kompensation: Ebenso interessant ist die CO²-Kompensation während des Buchungsprozesses. Ein Flug ist mit seiner starken CO²-Emission nicht gerade als das umweltfreundlichste Transportmittel bekannt. Der Anbieter atmosfair bietet die Möglichkeit, den CO²-Verbrauch des gewünschten Flugs auszurechnen und in einen Geldbetrag umzuwandeln. Diesen können Reisende spenden, um Projekte zu unterstützen, die das ausgestoßene CO² an anderer Stelle wieder ausgleichen.
Beginn der Reise
Online Check In: Zu Beginn unserer Reise stoßen wir direkt auf das nächste digitale Feature: der Online oder Mobile Check In, der uns lange Wartezeiten am Flughafen erspart. Wer zusätzlich Gepäck aufgeben muss, kann das an speziellen Gepäck-Schaltern oder Gepäck-Automaten machen.
WLAN im Flugzeug: Für Vielflieger und Geschäftsreisende ist vor allem das WLAN im Flugzeug interessant. Immer mehr Airlines bieten ihren Passagieren die Möglichkeit, in der Luft mit dem World Wide Web verbunden zu sein.

Während der Reise
Hilfreiche Apps: Unser Smartphone macht es möglich: Apps helfen uns in Sekundenschnelle bei der Orientierung (z. B. MapsMe, Google Maps), Übersetzung (z. B. Google Translate) und Währungsumrechnung (z. B. Oanda Currency Converter). Sie informieren uns über Wetterwarnungen (z. B. WeatherPro), wie wir uns bei Erster Hilfe (z. B. Malteser) verhalten sollten und wie wir in der Wildnis überleben (z. B. SAS Survival Guide). Mit ihnen können wir Taxis bestellen, Dokumente scannen und speichern (z. B. Tiny Scanner und Dropbox) sowie in unserem Urlaubsland sicher reisen (Sicher Reisen des Auswärtigen Amtes). Viele von ihnen funktionieren sogar offline.
Audio-Guides: In Museen und auf Sightseeing-Touren ersetzen Audio-Guides die klassische Führung. Urlauber können ihre eigene Sprache wählen, ihre Geschwindigkeit und Route selbst bestimmen und erhalten dabei eine Fülle an Informationen.
Online-Bewertungen
Online-Bewertungen sind ein mächtiges Tool und können beim Entscheidungsprozess unglaublich hilfreich sein. Denn dank „echter“ Erfahrungsberichte von Gästen wissen zukünftige Kunden, worauf sie sich bei ihrer Reise einstellen können.
Vor allem kleinere Betriebe, die sonst in der Masse untergehen würde, können von (positiven) Online-Bewertungen profitieren und mit der Nutzung der Kommentar-Funktion punkten.
Kommunikation
Die Digitalisierung hat die Kommunikation von Menschen vereinfacht, was sich vor allem auf die Tourismus Branche positiv auswirkt. Urlauber können in Echtzeit Fragen stellen (und beantwortet bekommen) und kommen schneller und leichter mit Menschen in Kontakt, die sie auf anderem Wege vielleicht nur schwer erreicht hätten.
Im Optimalfall werden damit kleine, lokale Anbieter unterstützt, deren Gewinn der lokalen Wirtschaft – allen voran der Tourismuswirtschaft – zugutekommt und alternative, nachhaltige Konzepte in die Welt hinausträgt.

Digitalisierung im Tourismus: Herausforderungen
Es steht außer Frage, welche positiven Effekte die Digitalisierung auf den Tourismus hat. Dennoch gibt es auch Schattenseiten und einen – entscheidenden – Punkt, den die digitale Welt (noch) nicht lösen kann.
Persönlicher Kontakt
Bei einer Online Buchung fehlt Kunden vor allem eins: der persönliche Kontakt zu einem echten Menschen. Ein Mensch, der versteht, wie sie ihren Urlaub verbringen möchten sowie jemand, der individuell beraten und eigene Erfahrungen teilen kann.
Online Reisebüros arbeiten zwar vermehrt mit Künstlicher Intelligenz und können durch das Abfragen konkrete Kundenwünsche erfüllen. Den persönlichen Kontakt zu einem echten Menschen werden sie aber (noch) nicht ersetzen können.
Aus diesem Grund wird vor allem die Altersgruppe, die ohne das Internet aufgewachsen ist, weiterhin ihren Gang zum Reisebüro antreten. Die hauptsächlich über 60-Jährigen schätzen die individuelle Beratung eines realen Ansprechpartners und das Vertrauen, das mit diesem Gespräch einhergeht. Nicht selten spielt die Unsicherheit, wie mit den Daten im Internet umgegangen wird, ebenfalls eine wichtige Rolle bei dieser Entscheidung.
Fair Away bietet den optimalen Mix an: Auf der Website können Interessierte online recherchieren und eine Vorauswahl aus Reiseangeboten treffen. Im Anschluss findet die Planung der Reise mit einem Reiseexperten vor Ort statt. Auf diese Weise können Urlauber maximalen Einfluss auf die Wahl ihres Urlaubsortes nehmen und gleichzeitig von wertvollem Insiderwissen profitieren.

Welche Entwicklung können wir in Zukunft im Tourismus erwarten?
Wie sehen die Trends im Tourismus aus? Wie wird sich die Reisebranche in den kommenden Jahren entwickeln?
Digitalisierung im Tourismus
Eins steht außer Frage: Der technische Fortschritt rast weiter voran und wird uns in allen Bereichen des Lebens spannende Entwicklungen bringen. Die anhaltende Corona-Krise hat uns in den letzten beiden Jahren bereits einen kleinen Vorgeschmack darauf gegeben.
WLAN in Flugzeugen wird ebenso normal werden wie Informationen zu Ländern und Städten, über die sie gerade fliegen. „Reisen ohne Reisen“, wie es Virtual Reality und Augmented Reality ermöglichen, werden ebenfalls immer mehr an Bekanntheit gewinnen. Denn mit dieser Technologie lassen sich sogar Orte besuchen, die sehr schwer zugänglich sind oder gar nicht mehr existieren.
Nachhaltigkeit im Tourismus
Der Bitkom-Studie zufolge wollen Urlauber bei ihren Reisen zunehmend auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit achten. 54 % der Befragten entscheiden sich bewusst gegen den Massentourismus und wählen Orte, die fernab der Touristenhochburgen liegen. 41 % wollen generell weniger reisen, um die Umwelt nicht unnötig zu belasten – denn immerhin sind es ganze 47 %, die befürchten, dass Reisen die letzten Naturräume der Welt zerstöre.
Der Trend geht Richtung Individualtourismus, der die lokale Bevölkerung in den Fokus nimmt und an die Einheimischen zurückgibt, statt zu zerstören. „Sharing“ ist das neue Zauberwort – ob bei Unterkünften, die über Airbnb angeboten werden oder Shared Mobility-Transportmitteln wie Carsharing oder Mitfahrangebote.
Naturnaher Tourismus soll die Sehnsucht nach der Einfachheit und Verbundenheit mit der Natur stillen und einen gesunden, aktiven Lebensstil fördern.
Workation & längere Aufenthalte
Die sogenannte „Workation„, eine Kombination aus work und vacation nimmt das Homeoffice an den Urlaubsort mit. Hier können Urlaub, Familie und Arbeit verbunden werden. Spätestens die letzten beiden Jahren haben uns gezeigt, dass die klassische Karriere längst ausgedient hat und neue Arbeitsmöglichkeiten geschaffen werden müssen.
Bei Fernreisen dürfen wir uns in Zukunft auf weniger häufige, aber dafür längere Aufenthalte einstellen. Damit haben Urlauber die Möglichkeit, ihren Zielort richtig kennenzulernen und in den Lebensstil der Menschen einzutauchen. Nicht zuletzt ist es die Workation, die diese Arte von Aufenthalte möglich werden lässt.
Ent-Digitalisierung als Alleinstellungsmerkmal
Nicht ganz unerwähnt bleiben sollte die Ent-Digitalisierung als mögliches Geschäftsmodell. Handyfreie Zonen, kein WLAN in der Unterkunft oder eine Destination ohne Handyempfang bieten die optimale Möglichkeit, eine digitale Auszeit zu nehmen und sich im Einklang mit der Natur zu „ent-laden“ und mit neuen Energien wieder „auf-zuladen“.

Fazit
Die Zukunft des Reisens ist digital. Für den Tourismus wird immer wichtiger, innovative Technologien zu nutzen und im Sinne der Online Werbung verschiedene Kanäle zu bespielen – sei es die eigene Internetpräsenz, die Implementierung von digitalen Buchungsmöglichkeiten, Social Media Auftritte oder integrierte Bewertungsplattformen. Für Reisedienstleister war es noch nie so leicht wie heute, mit ihren zukünftigen Kunden in Kontakt zu treten und sie von ihren Produkten zu überzeugen.
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Ob Maschinen deswegen Menschen komplett ersetzen können, bleibt eine spannende Frage. Denn letztendlich sind es die Locals, die ihr Land authentisch vertreten können und keine Roboter am Hotel Check In. Letztendlich ist es das reale Erlebnis und der Austausch mit fremden Kulturen und Menschen, die das Reisen in andere Länder überhaupt erst reisenswert macht.
Welche Bedeutung hat Digitalisierung im Tourismus für dich? Wie schätzt du die Chancen und Herausforderungen ein? Wie setzt du die digitalen Tools in deinem Betrieb um? Ich freue mich auf deinen Kommentar!
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Wort-Jongleurin, Naturliebhaberin, Yogini und Taucherin.
Als freie Autorin und Texterin unterstütze ich dich bei deinem nachhaltigen Projekt!
Außerdem blogge ich hier regelmäßig über Marketing im Tourismus, Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Erfahre mehr über mich.